IN THE SHADOW OF THE SUN
Vernissage 26.04.2012 18.00
during the Gallery Weekend 2012
Film program at Babylon, daily at 18:00:
– Jana Müller: „It is not over until the fat lady sings.“
– Kinga Kielczynska: „Reality, kind of“
– Julian Göthe (mit Martin Ebner): „Nocturne“
– Antje Majewski: „Nest“
– Martin Kohout: „OTO“
– Ignacio Uriarte: „A stack“
„IN THE SHADOW OF THE SUN“ / Die totale Reduktion auf die Vorstellungskraft des Betrachters.
Ohne Effekte. Ohne Korrekturen. Ohne Objekt. Ohne Raum. Im Ansatz bestätigt das die immaterielle
Methode. Der Ort der Handlung liegt im Nirgendwo. Nichts ist greifbar. Unscheinbare Begleiter
nächtlicher Trugbilder. Schwarze Löcher. Ist alles Dargestellte nur narrativ? Eine formale Vereinfachung
substanzloser Erscheinungen. Ihr wesenlosen Unikate. Hybride? Euch interessiert doch nur das rein
Geistige. Purer Idealismus. Jeglicher Ausdruck ist zum allgemeingültigen Motiv geworden. Losgelöst aus
dem Kontext. Anorektischer Datenstau. Der Bildträger scheint eine gespaltene Persönlichkeit zu haben.
Ironisch gesprochen geht es doch nur um eine postkulturelle Überformung des Ganzen. Wer zeichnet
verantwortlich für das Resultat? Signifikante Momente in der imaginären Bildproduktion.
Ein verwahrloster Zustand metaphysicher Impressionen. Aufgeweichte Denkstrukturen verschmelzen
in gegenstandslosen Artefakten. Sakrales Bildrauschen. Wie in Panik geratene Schatten straucheln
Hirngespinste kranker Visionen. Der Raum. Die Sonne. Die Zeit. Impulse und Frequenzen verdichten
sich zu einer fingierten Realität. Alles läuft gegen unendlich. Die Ausdehnung des Gezeigten ist nicht
erkennbar. Eine Deutung unmöglich. Collageartig verdichten sich wesenlose Fetzen. Ein imaginäres
Gesamtkunstwerk. Ideelle Wirklichkeiten streben zur Perfektion. Die Erregung ist spürbar.
Ein Ready- Made der Fiktionen. Gerade im nicht Gezeigten liegt die Offenbarung. Das Ausmaß der
Dimension ist nicht abzusehen. Alles ist möglich. Eindringlich beschreibt das Werk die Intuition seines
Erzeugers. Nichts wird geheuchelt. Alles ist echt. Eine autonome Schöpfung bedarf keiner Hilfsmittel.
Doch eine Gewissheit gibt es nicht.
Lisa Junghanß © 2012
All photo by Jana Müller